Ökologische Feierabend-Radtour am 19.9.22
Start ist im Gemeinschaftsgarten "Gartenfeld" im Innenhof Forsterstraße 34-38. Der Garten ist Urban-Gardening Projekt des BUND Mainz zusammen mit der Stadt Mainz und Mainzer Bürger*innen.
Von hier aus hat man auch einen Blick auf die Häuser Wallaustraße 31-39, hier gab es bis zu einer Renovierung eine der größten Mauersegler-Kolonien in Mainz. Die übliche Anbringung von Ersatznistplätzen an den oberen Gebäudekanten hat zu einer erheblichen Verkleinerung der Kolonie geführt, da Mauersegler extrem nistplatztreu sind. Bei den letzten Häusern wurden die Ersatznistplätze genau dort angebracht, wo die Nester vorher waren, seitdem erholt sich der Bestand wieder.
Die Tour geht weiter über den Goethepark mit zahlreichen Freizeitmöglichkeiten wie Rollschuhbahn und Wasserspielplatz. Am Zaun zur Goetheschule wird hier auf Anregung des BUND von der Stadt ein Wildwiesenbiotop entwickelt.
An der 3. Station im Hartenbergpark wird gezeigt, wie vielfältig blühende Wiesen ökologisch verarmen, wenn falsch gemäht und das Mahdgut nicht abgeräumt wird. Deshalb wachsen hier inzwischen überwiegend Brennnesseln und Ampfer, die nährstoffreiche Böden lieben.
Im Hartenbergpark gibt es noch zahlreiche Fledermäuse wie die Zwergfledermaus. Es war allerdings noch zu früh am Tag, um sie zu beobachten.
Im Gonsbachtal wurde der Hartmühlenweg kürzlich als Fahrradstraße angelegt. Hier haben Radfahrer*innen Vorrang, was sich bei den Autofahrer*innen aber noch nicht wirklich herumgesprochen hat.
Im Gonsbachtal erfahren die Teilnehmer*innen auch noch einiges über das Renaturierungsprojekt 2013/2014 und das Landschaftsschutzgebiet, dessen Bestimmungen leider allzu häufig ignoriert werden (parkende Autos, Errichtung nicht genehmigungsfähiger Bauten etc.). Das Gonsbachtal liegt auch in einer wichtigen Frischluftschneise und einem Frischluftentstehungsgebiet. Die hier entstehende Kaltluft fließt hangabwärts Richtung Mombach, Gonsenheim und Hartenberg-Münchfeld.
Auch die Ölwiese (7. Station) ist Landschaftsschutzgebiet, hier gibt es hauptsächlich Infos zum Thema Gartenschläfer sowie den Hinweis auf ein Haus mit einer ansehnlichen Spatzenkolonie. Weiter geht es über die Schulstraße in Gonsenheim, die im Gespräch für eine Grünachse ist, Richtung Mainzer Sand, der achten und letzten Station. Hier befindet sich auf 130 ha eines der bedeutendsten Naturschutzgebiete in Deutschland mit einer einzigartigen Pflanzenwelt. Seit den 60er Jahren durchschneidet die A643 das Gebiet. Die im Bundesverkehrswegeplan vorgesehene Erweiterung der A643 würde sich auf den Mainzer Sand auf jeden Fall nachteilig auswirken.
Die ökologische Feierabend-Radtour startet im Neustadtgarten "Gartenfeld" in einem Hinterhof in der Forsterstraße.
Station "Ölwiese" in Gonsenheim: Hier wird über den Gartenschläfer informiert.
Das Ziel ist erreicht. Die Teilnehmer:innen stehen mit ihren Rädern vor dem Sonnenuntergang auf einem Weg am Rand des Mainzer Sandes
Alle Bilder: BUND/A. Stevens