Pflege der Streuobstwiesen mal anders: Schafe und Ziegen an der Alten Ziegelei (Mai 2021)
Bisher haben wir die Streuobstwiesen an der Alten Ziegelei, die wir seit den 80er Jahren pflegen, jedes Jahr auf die übliche Weise gemäht, Hartriegelbüsche ausgegraben, Bäume beschnitten.
Dieses Jahr haben wir das Mähen an eine Herde von ca. 50 Skudden, eine vom Aussterben bedrohte Hausschafrasse, outgesourct. Auch einige Walliser Ziegen gehören zur Herde von Gerhard Weitmann aus Hechtsheim.
Ganz ohne Arbeit für uns ging das nicht. Als Vorbereitung mussten die Baumstämme mit Schafskot eingepinselt werden - damit die Tiere nicht die Rinde abfressen. Dann konnte die hungrige Herde kommen und stürmte hinter Leitschaf Emma Richtung Wiese, auf der das Gras so hoch stand, dass die Lämmer teilweise kaum zu sehen waren. Hütehund Polly hatte sie perfekt im Griff. Innerhalb weniger Tage haben die Tiere auf der ersten Wiese ganze Arbeit geleistet und haben außer dem gesamten Grün der Wiese auch noch die Orientalischen Zackenschötchen verputzt, die wir rund um die Ziegelei ausgegraben hatten.
Während die Herde auf die nächste Wiese kam, haben einige BUND-Aktive die übriggebliebenen Stengel von Hartriegel & Co abgeschnitten und am Rand der Wiesen aufgeschichtet; die Haufen dienen nun als Unterschlupf für Kleinsäugetiere, Vögel und Insekten.
Nach ein paar Tagen war auch auf der zweiten Wiese der Unterschied deutlich zu sehen, wo die Schafe und Ziegen gefressen hatten und wo sie durch den Zaun daran gehindert waren.
Schließlich wurden die Tiere wieder in den Transporter verfrachtet und auf ihre heimische Wiese zurückgebracht. Sie waren ein netter und sehr nutzbringender Besuch auf den Streuobstwiesen, sie dürfen gerne wiederkommen!
Im Schafsgalopp zur Wiese.
So hoch stand das Gras bei der Ankunft der hungrigen Schafe ...
... und so viel ist nach einer Woche noch übrig.
Alle Bilder: BUND Mainz/Sc