Gartenschläfer

Wie der bekanntere Siebenschläfer und die Haselmaus gehört der Gartenschläfer (Eliomys quercinus) zu den Bilchen oder auch Schlafmäusen. In Rheinland-Pfalz geht es den nachtaktiven Schläfern (hoffentlich) noch gut. Andernorts brechen die Populationen zusammen und niemand weiß genau, warum.
Gartenschläfer sind in Gärten und auf Streuobstwiesen, also oft in der Nähe des Menschen, zu finden. Zum anderen gibt es Bestände in Wäldern, Blockschutthalden oder Bunkerruinen.
Die ungeklärten Bestandsrückgänge und die Vielfalt seiner Lebensräume macht ihn zu einem wichtigen Symbol für die biologische Vielfalt in Deutschland – Grund genug für den BUND, sich für seine Erforschung und seinen Schutz einzusetzen.
Der BUND möchte die Art durch die Erforschung seiner Lebensweise und gezielte Naturschutzmaßnahmen fördern und hat deshalb gemeinsam mit der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung (SGN) und der Justus Liebig Universität Gießen (JLU) ein Projekt für den Schutz der Gartenschläfer gestartet.
Machen Sie mit und melden Sie uns Bestände von Gartenschläfern!
Was können Sie tun?

Gartenschläfer sind wie alle Bilche streng geschützte Arten, für deren eventuelle Umsiedlung eine Genehmigung der SGD Süd erforderlich ist (wie z.B. auch bei Hornissen etc.). Wenn Sie einen Gartenschläfer in Ihrem Garten entdecken, sollten Sie ihn nach Möglichkeit unterstützen. Der Gartenschläfer ist bei Ihnen, weil er genau die Umgebung gefunden hat, die er braucht.
Sollte der Gartenschläfer in Ihrem Dachstuhl wohnen und nachts über Ihrem Kopf herumtrappeln, machen Sie ihm Alternativangebote und hängen Kobel (Schläferkästen) im Garten an Bäumen oder einer Gartenhütte etc. auf.
Hangen Sie die Kästen in 20-30 m Abstand zueinander auf, auch zwei an einem Baum, um Familienverbände zusammenzuhalten. Grundsätzlich passen mehrere Tiere in einen Kasten.
Zwischen Juni und Oktober kommen die Jungen zur Welt. Die Jungtiere bleiben im ersten Winter häufig noch zusammen, selbständige Bilche wandern ab.
Sollten Sie ein verwaistes Gartenschläferjunges finden, packen Sie es bitte ein und halten es warm. Zur Überbrückung können Sie ihm mit Fencheltee getränkte Wattestäbchen/Wattebausch an's Maul halten - Vorsicht, Milch ist tödlich!
Und fassen Sie das Tier nicht am Schwanz an, er kann abbrechen!
Bitte geben Sie verwaiste Jungtiere, geschwächte und verletzte Tiere immer in Fachhände ab (Tierheim, Wildtierauffangstation)!