BUND Mainz beteiligt sich finanziell an gerichtlicher Auseinandersetzung gegen Castor-Transporte und -Einlagerungen in Biblis
23. April 2020
Wohin mit dem hochradioaktiven Atommüll, wenn es kein Endlager gibt? Ein Konzept bis zu einer dauerhaft sicheren Lösung steht weiterhin aus. Trotz großer Sicherheitsbedenken hat das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) mit Sofortvollzug den Transport und die Einlagerung von 6 CASTOR®28 M-Atommüllbehältern genehmigt. Der BUND Hessen hat nun beim Verwaltungsgericht Darmstadt eine Aufhebung des Sofortvollzugs beantragt. Die BUND Kreisgruppe Mainz-Stadt sowie andere Kreisgruppen und der BUND Landesverband Rheinland-Pfalz unterstützen die juristischen Aktivitäten finanziell.
Die Standortsuche des neu geschaffenen Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung steht noch am Anfang und wird Jahrzehnte dauern. Bis dahin sollen weiterhin Zwischenlager die zunehmende Zahl von Castoren aus der französischen Aufbereitungsanlage La Hague oder dem britischen Sellafield aufnehmen. Diese Zwischenlager sind alles andere als sichere Gebäude. Die Wände sind viel zu schwach und die Castoren könnten auch Probleme mit der Dichtheit haben. Bei einem etwaigen Absturz eines großen Flugzeuges droht eine radioaktive Verseuchung der ganzen Region. Hier muss erheblich nachgebessert werden betont der BUND. Außerdem darf kein Gramm Atommüll mehr produziert werden. Die restlichen Atomkraftwerke müssen alle vom Netz. Sie sind gefährlich und überflüssig.
Aktuell spitzt sich die Gefahrenlage und auch die juristische Auseinandersetzung zu: Das ehemalige Bundesamt für kerntechnische Entsorgung BfE hatte im Dezember 2019 die Einlagerung von sieben Castoren genehmigt, allerdings für ganz andere Bautypen als jetzt geplant, nämlich V/19 statt nun Typ 28M. Der BUND Hessen geht deshalb gegen die Genehmigung und ihren Sofortvollzug vor, unter anderem weil die Dichtheit der Castorendeckel vom Typ 28M in Zweifel gezogen wird und eine Reparatur im Zwischenlager Biblis nicht möglich ist. In 26 Punkten werden in einem Schreiben an das Bundesamt die Bedenken gegen die Castoreinlagerung vorgetragen und insbesondere ein neues Genehmigungsverfahren mit Umweltverträglichkeitsprüfung und Öffentlichkeitsbeteiligung verlangt.
Weitere Informationen: BUND Mainz, mainz.bund-rlp.de
Pressemitteilung und weiterführende Dokumente beim BUND Hessen: www.bund-hessen.de
Für Rückfragen:
BUND Rheinland-Pfalz: Egbert Bialk, 0261-94249638 und Sabine Yacoub, 0174-99 71 892; www.bund-rlp.de;
BUND Hessen: Dr. Werner Neumann, 0172-6673815