Heimatlos durch Hitze und Hunger - Wenn Igel, Eichhörnchen, Vögel und Co. Zuflucht suchen müssen
11. Juni 2025
BUND Mainz fordert Schutzmaßnahmen für heimische Wildtiere in der Stadt und mehr Unterstützung für das örtliche Tierheim
Veränderte Vegetationszyklen, längere Trockenperioden und heftige Unwetter bringen die heimische Tierwelt zunehmend aus dem Gleichgewicht. Wildtiere finden kaum noch ausreichend Nahrung oder Wasser, ihre natürlichen Rückzugsorte werden durch Flächenversiegelung und Hitze zerstört. Immer mehr Wildtiere werden in Tierheimen abgegeben. So auch in Mainz, wo die Versorgung der stillen Opfer des Klimawandels trotz ehrenamtlicher Unterstützung und privater Spenden nicht adäquat gewährleistet werden kann. Finanzielle und personelle Engpässe kennzeichnen die vorherrschende Mangelverwaltung. Insektenfresser sind am unmittelbarsten betroffen, aber nachfolgend auch alle anderen Arten der Nahrungskette. Täglich werden geschwächte Jungvögel, dehydrierte Eichenhörnchen oder unterernährte Igel abgegeben, die zeitaufwändig versorgt werden. Eigentlich mit dem Ziel der Wiederauswilderung. Aber wohin?
Die BUND Kreisgruppe Mainz fordert die Stadt Mainz auf, ihrer Verantwortung zum Schutz der heimischen Wildtiere gerecht zu werden. Dies betrifft einerseits den Erhalt und die Wiederherstellung von Lebensräumen, z.B. durch die Entsiegelung und Begrünung von Flächen, eine angepasste, insektenfreundliche Pflege von Grünflächen, den Erhalt von Stadtbäumen und die Begrünung von Gebäuden. Als Klimawandelfolgekosten muss aber im städtischen Haushalt auch ein ausreichendes Budget für die Versorgung hilfloser Wildtiere verankert werden. Fundtiere aller Art übernimmt das privat geführte Tierheim aufgrund eines Vertrages für die Stadt Mainz. Die dafür gezahlten Zuschüsse der Stadt decken allerdings nicht ansatzweise die tatsächlichen Kosten. Ein angemessener Zuschuss ist für jedes aufgenommene Tier erforderlich. Ein Neubau wäre nötig. Aber wenigstens ein Entgegenkommen bei den Gebühren für Wasser und Strom sollte man erwarten können. Hier sieht der BUND klar die Stadt in der Pflicht, das Tierheim bei der Versorgung unserer schwächsten Mitgeschöpfe besser zu unterstützen. Auch ehrenamtliche Helfer werden dringend benötigt.
Ein Hinweis für hilfsbereite Vogelliebhaber: Nicht alle auf dem Boden sitzende Jungvögel sind zwangsläufig hilfebedürftig. Bis sie fliegen können, werden sie auch außerhalb des Nestes von ihren Eltern versorgt, sofern diese dabei nicht gestört werden. Offensichtlich verletzte und geschwächte Tiere können außerhalb der Öffnungszeiten des Tierheims bei einem tierärztlichen Notdienst oder der Feuerwehr abgegeben werden, die einen Schlüssel fürs Tierheim besitzt.
Weitere Informationen: BUND Mainz, mainz.bund-rlp.de
Zur Pressemitteilung (pdf, 116 KB)