08.01.2021
Liebe Freundinnen und Freunde der Mainzer BUND-Kreisgruppe,
mitten in Mainz, im Münchfeld, gibt es ein Wäldchen, das knapp einen Hektar groß ist und seit den 1990er Jahren Begehrlichkeiten hervorruft. Bereits damals forderte der BUND, die Fläche langfristig planungsrechtlich bzw. naturschutzrechtlich zu sichern. Das wurde damals abgelehnt, doch seitdem konnte die Natur sich weiter entwickeln.
Aber jetzt ist es soweit: Das Gelände Am Heiligenhaus soll verkauft und bebaut werden.
Im September 2019 erst rief die Stadt Mainz den Klimanotstand aus. Im Koalitionsvertrag vom Februar 2020 zwischen den Grünen, SPD und FDP finden sich schöne Worte schon im Titel: Mainz solle u.a. "nachhaltig, ökologisch" werden. Das Kapitel "Klimaschutz, Ökologie und Energie" beginnt mit den Sätzen: "Für aktiven Umweltschutz, den Erhalt der Grünflächen, der natürlichen und naturnahen Lebensräume im Stadtgebiet und naturnahe Gestaltung der Wasserläufe setzen wir uns ein. Mit der Biodiversitätsstrategie soll die Artenvielfalt erhalten oder sogar wieder ausgebaut werden."
Und nun soll wieder einmal die Wohnungsnot gegen die Natur und den Klimaschutz ausgespielt werden, ein in seiner Gesamtheit ökologisch wertvolles Gelände soll bebaut werden. Kann man mit zweigeschossigen Häusern, dank Blick aufs Gonsbachtal sicher nicht unbedingt für sozial schwache Familien gedacht, die Wohnungsnot wirklich reduzieren?
Mainz steht in der Rangliste der grünsten Städte Deutschlands mit mehr als 100.000 Einwohner*innen auf Platz 58 von 79. Wahrlich kein Rang, der stolz macht. Wollen wir weiter nach unten rutschen?
Wir protestieren gegen diese Pläne, die einen weiteren Ausverkauf der wertvollen Natur in Mainz bedeuten.
Wir fordern, dass der Verkauf im Rahmen der kommenden Stadtratssitzung gestoppt wird und das Waldstück unter Schutz gestellt wird. Helfen Sie uns dabei!