Sollte der Newsletter nicht richtig angezeigt werden, klicken Sie bitte hier.

Logo

31.03.2021

Liebe Freundinnen und Freunde der Mainzer BUND-Kreisgruppe,

in Mainz ist Mitte Januar ein Klimaentscheid an den Start gegangen, für den bis Ende Mai im gesamten Stadtgebiet Unterschriften gesammelt werden. Insgesamt müssen 10.000 Unterschriften zusammenkommen. Angesichts der wiederholten coronabedingten Lockdowns ist dies ein ehrgeiziger Plan, aber wir sind überzeugt: das ist zu schaffen.

Was ist der Mainzer Klimaentscheid?

Der Klimaentscheid Mainz ist ein Bündnis von Initiativen, das es sich zum Ziel gesetzt hat, die Stadt dabei zu unterstützen, durch viele Einzelmaßnahmen ihren Beitrag zum weltweiten 1,5-Grad-Ziel zu leisten. Durch ihre Unterschrift haben die Mainzer Bürger*innen die Chance, sich mit konkreten Klimaschutzmaßnahmen vor ihrer Haustür auseinanderzusetzen und sich bewusst für Klimaschutz auszusprechen.

 
Der BUND Mainz ist Bündnispartner des Klimaentscheids. Warum?

Wir wurden gefragt: "Warum setzt ihr euch für eine Aktion ein, bei der recht schnell abzusehen war, dass sie von der Stadt als formal nicht zulässig betrachtet werden würde? Manche der geforderten Maßnahmen sind vielleicht finanziell oder organisatorisch gar nicht zu verwirklichen, schon gar nicht bis 2030." Das Risiko war uns bewusst. Unsere Meinung ist aber: die Stadtgesellschaft muss der Politik zeigen, wie wichtig ihr das Klima für uns alle, vor allem auch für unsere Kinder und Enkel*innen ist. Wir sind verantwortlich dafür, dass sich etwas ändert. Wenn der Stadtrat hier überwiegend einer Meinung mit uns ist, kann ein klares Votum der Mainzer Bürger*innen durch den Klimaentscheid die Stadt dabei unterstützen, eine umweltfreundliche Politik durch- und umzusetzen. Anstatt immer wieder zu diskutieren und gute Ideen im Stadtrat wegen Nuancen in Anträgen abzulehnen, müssen nach den schönen Worten bei der Erklärung des Klimanotstands und im Koalitionsvertrag endlich Fakten geschaffen werden, alle müssen gemeinsam an einem Strang ziehen.
Es gab in den letzten Jahren wirklich sehr gute Ansätze in der Stadtpolitik. Unsere Forderungen sollen ermutigen, weitere Ansätze konsequent zu verwirklichen. Kein Wenn und Aber mehr.
Und wenn der Klimaentscheid juristisch nicht durchsetzbar ist, kann die Stadt freiwillig handeln, so wie sie das damals beim Bibelturm auch getan hatte. 10.000 Unterschriften sollen sie darin bestärken.

Der BUND will die Parkplätze abschaffen. Stimmt das?

Wir sind nicht autofahrer*innenfeindlich. Aber wir wollen uns allen, unseren Kindern und Enkel*innen zuliebe eine lebenswerte Stadt und vertreten deshalb die Meinung: je fahrradfreundlicher eine Stadt ist, desto weniger Autos und desto weniger Parkplätze werden gebraucht. Neben dem Zufußgehen ist das Fahrrad das umweltfreundlichste und gesündeste Verkehrsmittel und im Stadtverkehr auf Strecken bis sechs Kilometer auch noch das schnellste. Es fallen kaum Fahrtkosten und (Park-)Platzbedarf an.

Natürlich müssen die Bedingungen dafür geschaffen werden: die Stadt muss dazu einladen, zu Fuß zu gehen oder mit dem Rad zu fahren, es muss erheblich mehr Carsharing- und Lastenräder-Angebote geben, der Nah- und Fernverkehr muss entsprechend gestaltet werden. Der freiwerdende Platz kann in Grünflächen oder Außengastronomie umgewandelt werden, es können immer mehr Fahrradparkplätze entstehen.

Es geht um eine sozialverträgliche Verkehrswende, in deren Umfeld Parkplätze abgeschafft werden können, weil sie nicht mehr gebraucht werden.

Was hat das mit dem Klimawandel zu tun?

Der Ausbau naturnaher und artenreicher Grünflächen in der Stadt, der u.a. durch den Wegfall von Parkplätzen möglich wird, ist ein fundamentaler Baustein der Klimawende.

Stadtnatur bindet Schadstoffe wie CO2, erzeugt Frischluft, spendet im Sommer Schatten, reduziert den Wärmeinseleffekt und mildert Starkregenereignisse ab. Damit spielt die Natur in der Stadt eine entscheidende Rolle bei der Anpassung an den Klimawandel und hilft, den Auswirkungen entgegenzusteuern. Um diese Ziele zu erreichen, braucht es ganz konkrete und verbindliche Maßnahmen, die möglichst zeitnah umgesetzt werden müssen.

An den Forderungen des Klimaentscheids hat der Mainzer BUND neben vielen anderen von Anfang an mitgearbeitet, und unsere Aktiven engagieren sich jetzt beim Sammeln von Unterschriften.

Ich möchte unterschreiben. Wo bekomme ich Listen her?

Sie können auf der Webseite des Klimaentscheids die Unterschriftenliste herunterladen und ausdrucken oder Formulare anfordern.
Sie können Listen bei vielen Sammelstellen erhalten, z.B. an den gelben Fahrrädern, die im ganzen Stadtgebiet verteilt stehen.
Auch gibt es immer mal wieder Infostände, an denen Listen geholt und abgegeben werden können.

Ich bin unter 18. Darf ich denn auch unterschreiben?

Unter 18-jährige Jugendliche, die Wähler*innen von morgen, können online symbolisch unterschreiben, um der Politik ein Signal zu senden. Diese Unterschriften werden zusammen mit den Unterschriftenlisten des Bürgerbegehrens der Stadtspitze übergeben werden.

Für die noch Jüngeren gibt es übrigens einen Kreativwettbewerb für "Kinder als Stadtentwickler".

Wo kann ich ausgefüllte Listen loswerden?

Auf der Webseite des Klimaentscheids finden Sie eine Karte mit Sammelstellen, an denen Sie Ihre unterschriebenen Listen abgeben oder in einen Briefkasten stecken können.

Eine dieser Sammelstellen ist übrigens die Landesgeschäftsstelle des BUND Rheinland-Pfalz. Hier können Sie Ihre unterschriebenen Listen rund um die Uhr einwerfen.

Unsere Bitte an Sie:

Die Klimawende und die Vernetzung von Biotopen sind für den BUND bundesweit und auch für den BUND in Rheinland-Pfalz sehr wichtige Themen. So sagt unsere Landesverbandsvorsitzende Sabine Yacoub:

"Klima- und Naturschutz in der Stadt bieten uns die einmalige Chance, nicht nur gegen zwei der gravierendsten Krisen für die Menschheit anzukämpfen, sondern dabei auch noch an Lebensqualität zu gewinnen. Wieviel schöner ist eine Stadt, in der grüne Oasen, bunte Wiesen und schattenspendende Bäume zum Verweilen einladen, als eine, die durch mit Abgasen belastete Verkehrsluft und zugeparkte Straßen geprägt ist."

Auch wir Mainzerinnen und Mainzer können dazu beitragen, indem wir den Klimaentscheid unterstützen und 10.000fach unterschreiben. Helfen Sie uns: unterschreiben Sie, tragen Sie unser Anliegen weiter. Hören Sie auf den dringlichen Appell von Prof. Volker Quaschnigg aus Berlin - auch er unterstützt den Mainzer Klimaentscheid (Video auf youtube).

Vielen Dank für Ihr Engagement für ein klimafreundliches Mainz!

Wir wünschen Ihnen schöne Osterfeiertage,

Ihre BUND-Kreisgruppe Mainz-Stadt

Noch ein Hinweis in eigener Sache: Mitmachaktion #besserRadfahren

Thematisch zum Klimaentscheid passend ruft der BUND zusammen mit dem SWR alle Radfahrer*innen auf, das RADar-Projekt zu unterstützen und zwischen dem 22. März und dem 22. April Gefahrenstellen auf ihren Fahrradrouten auf der "RADar!"-Karte einzutragen. Die Meldungen werden ausgewertet, SWR-Reporter*innen berichten über Gefahrenstellen.

Weitere Informationen finden Sie hier: www.swr.de/radfahren

Wir freuen uns, wenn Sie uns unterstützen!

 
Mitglied werden
Online spenden